Der Carlos!

Wir hatten noch den berühmten Terroristen “Carlos”, der weltweit so bekannt war, dass der Arme nicht ein mal ruhig aufs Klo gehen konnte. – Ohne unerkannt zu bleiben.

Was noch zu erwähnen wäre, waren die schier wöchentlichen amerikanischen Militärputschs da und dort, insbesondere in Lateinamerika.

Dagegen hatten wir weltweit genügend Anti-Kriegs-Aktivisten und Friedensbewegungen. Es gaben sogar auch Menschen, die für die Abschaffung der Armeen waren. Speziell in Österreich waren es gar nicht so wenige Mutige, die den Militärdienst verweigerten und dafür sogar Gefängnis in Kauf nahmen. Unser heutiger Zivildienst kam übrigens infolge dessen zustande. Der Krieg und jede Art einer Beteiligung oder Unterstützung wurde so sehr abgelehnt und galt als so abscheulich, dass manche Länder ihre Waffengeschäfte sogar verheimlichten, weil sie sich dafür genierten…

Die damalige Ordnung der Welt, im Gegensatz zur heutigen “Weltordnung” unter der Obermacht USA, erlaubte manche Menschen ohne grossartige Bedenken und trotz aller Grenzkontrollen in kleinen Gruppen mit einem VW-Bus quer durch das so genannte Ost-Europa, die Türkei, den Iran, Afghanistan, Pakistan, Indien bis nach Nepal zu reisen und auch heil wieder zurückzukommen. Und heute?

Heute steigt weltweit fast stündlich die Anzahl der Krisenherde, Terroristen und damit verbundene Gewinn in Sachen Waffengeschäfte. Die bisher grössten Waffendeals der Geschichte fanden unter einem Mann statt, der sogar den Friedens-Nobelpreis für sein Vorhaben und sein Wahl-Versprechen erhielt. (Im Oktober 2010 vereinbaren USA und Saudi-Arabien größten Waffendeal aller Zeiten mit einem Anfangswert von 60 Milliarden US-Dollar, Tendenz steigend – durch Service, Ersatzteile, Schulungen etc.).

Manche Länder der Welt haben kaum mehr Platz für ihre Panzer (der Golfstaat Qatar, eine Halbinsel mit 11.600 km² Fläche (Österreich hat etwas mehr als 83.800 km2) und etwas mehr als 2 Millionen Einwohner hat ca. 400 verschiedenen Panzer. Das heißt pro 29 km² und pro 5.000 Einwohner ein Panzer. Tendenz steigend).

Die Saudis mit ca. 30 Millionen Einwohner haben ca. 750 Kampfflugzeuge- und Hubschrauber. Das heißt pro 40.000 Einwohner eine Maschine. Tendenz steigend).

Obwohl das Gegengewicht der Nato, der Warschauer Pakt, längst Teil der Geschichte geworden ist, hat die Nato nicht nur nicht abgebaut, sondern mit einer unglaublichen Geschwindigkeit erweitert und aufgerüstet. Und die USA mischen sich mehr denn je in jede “Sch….” ein. Manchmal bekommt man das Gefühl, dass Konflikte eigens konstruiert werden, damit die USA als Held und Retter eingreifen können.

In so einer Situation wird jedes Land, das sich nicht dieser einzigartigen Ordnung unterwirft, taxfrei zum Feind erklärt. In Folge versuchen diese angebliche “Feinde”, wenn sie nicht ganz so leicht wie Saddam Hussein oder Ghadafi zu beseitigen sind, sich noch mehr zu bewaffnen, schon alleine um mithalten zu können.

Der Status heute: Grosse Teile der Welt sind ein Pulverfass geworden und viele Armeen befinden sich in Kampfbereitschaft. Die einzige Konsequenz kann nur Schiessen und Krieg sein. Und es hat sich vielfach herausgestellt, dass die so genannten amerikanischen Verbündeten keine einfachen Waffensammler sind, sondern viel mehr als unberechenbar eingeschätzt werden müssen. Abgesehen davon, dass bei diesen Stellvertreterkriegen oftmals die neuesten Waffen in die Hände der anderen Partei gelangen.

Im Nahen Osten sind ausser den laufenden Kriegen (die Demokratie, Ordnung, Wohlstand … bringen wollten), neue militärische Auseinandersetzungen nicht unwahrscheinlich. Etwa zwischen den Arabern und dem Iran oder Aserbaidschan und Armenien. Den Grund dafür wird man später sicherlich irgendwie finden.

Die Saudis, als ein Verbündeter der USA, dürfen im Yemen das machen, was die Amerikaner in Afghanistan und im Iraq vorgemacht haben.

Wir wollen doch nicht annehmen, dass der Kampfeinsatz im Yemen eventuell ein Übungsfeld für die unerfahrene Saudische Armee ist? Als Vorbereitung für, tja, wofür eigentlich?

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